29. Mai – Judith Keller

Mittwoch, 29. Mai 2024 19:30 Uhr
Kantonsbibliothek Aarau, Aarau 

© Ayse Yavas

Judith Keller liest aus
«Wilde Manöver»
Mit Verdolmetschung in Gebärdensprache durch Regula Bächler

«Wilde Manöver» ist ein wild funkelnder Roman von der Freundschaft zweier Frauen, die etwas Neues anfangen wollen. Wie aber fängt man Neues an?
Da ist etwas geschehen in einem Einkaufszentrum in der Nähe von Zürich. An einem lauen Sommerabend wird aus dem Parkhaus ein Lieferwagen entwendet, womöglich ein Drogengeschäft? Zwei junge Frauen, Vera und Peli, werden verdächtigt, doch das Verhör bringt kein Licht in die Sache, im Gegenteil: Eine Meerjungfrauenstatue im Pool, kreisförmig angeordnete Fahrräder auf den Zuggleisen, die Entführung eines Pferdes – es scheint, als hätten Vera und Peli eine ganze Reihe von Verbrechen begangen, eines unwahrscheinlicher als das andere. Die abenteuerliche Suche nach dem Zusammenhang beginnt, durch die Nacht und die Stadt, und mit ihr eine aberwitzige Erkundung unserer sich verflüchtigenden Gegenwart.

Judith Keller, geboren 1985 in Lachen, studierte Literarisches Schreiben in Biel und Leipzig sowie Deutsch als Fremdsprache in Berlin und Bogotá. Keller erhielt mehrere Stipendien und Preise von Pro Helvetia, von der Stadt und vom Kanton Zürich sowie von der Zentralschweizer Literaturförderung. Ihr Debütroman «Die Fragwürdigen» erschien 2017, gefolgt von «Oder?» im Jahr 2021. 2022 erschien das Foto-/Textbuch «Das ramponierte Vertrauen/The battered Trust». Ihr Roman «Wilde Manöver» erschien im September 2023. Sie erhielt dafür den Schweizer Literaturpreis 2024.

Vorverkauf
Buchhandlung Kronengasse, Aarau
062 824 18 44, www.kronengasse.ch
Eintritt 20 Franken, Mitglieder, Studierende, Lernende 15 Franken

Abendkasse ab 19 Uhr

Der Anlass wird unterstützt von Delinat Weine

24. April – Demian Lienhard

Mittwoch, 24. April 2024 19:30 Uhr
Malzlager, Weihermattstr. 80, Aarau

© Laura J Gerlach

Demian Lienhard liest aus
«Mr. Goebbels Jazz Band»

Berlin, Frühjahr 1940: Auf Beschluss von Joseph Goebbels wird für den Auslandsradiosender Germany Calling eine Big Band gegründet, die im Dienst der Nazis Jazz spielt. Bis zu sechs Millionen britische Haushalte täglich lauschen den Swing-Stücken mit anti-alliierten Hetztexten und dem Star-Moderator William Joyce alias Lord Haw-Haw, der nach seinem Aufstieg in der British Union of Fascists aus London nach Berlin geflohen ist.

Demian Lienhard erzählt in seinem furiosen, temporeichen und bei aller Ernsthaftigkeit ironisch-amüsanten Roman die ungeheuerliche und fast bis ins Detail wahre Geschichte der «Mr. Goebbels Jazz Band». Er jagt seinen Figuren von New York nach Galway, London, Manchester, Zürich, Danzig und Berlin nach und stellt den menschenverachtenden Zynismus des NS-Staats ebenso bloss wie die Perfidie der Nazipropaganda.

Demian Lienhard, geboren 1987 in Baden, hat in Klassischer Archäologie promoviert. Sein erster Roman «Ich bin die, vor der mich meine Mutter gewarnt hat» (2019) stand auf der Shortlist des Klaus-Michael-Kühne-Preises für das beste deutschsprachige Debüt und wurde 2020 mit dem Schweizer Literaturpreis ausgezeichnet. Für die Recherchen an seinem zweiten Roman «Mr. Goebbels Jazz Band« (2023) lebte er längere Zeit in Galway, London, Berlin und Bern. Er arbeitet als freischaffender Autor in Zürich.

Vorverkauf
Buchhandlung Kronengasse, Aarau
062 824 18 44, www.kronengasse.ch
Eintritt 20 Franken, Mitglieder, Studierende, Lernende 15 Franken

Abendkasse ab 19 Uhr

Der Anlass wird unterstützt von Delinat Weine

24. März – Ivna Zic

Sonntag, 24. März 2024 11 Uhr
Kantonsbibliothek, Aarau

© Flavio Karrer

Ivna Žic liest aus «Wahrscheinliche Herkünfte»

Ivna Žic schreibt in ihrem neuen Buch von ihren kroatischen Grossmüttern, von jener auf der Insel und der anderen aus Zagreb; von den Lehrsätzen dieser Frauen, die ihr klarer und prägnanter in Erinnerung blieben als die Erzählungen ihrer Grossväter. Wie mit diesen unterschiedlichen Sprachlichkeiten, dem Gesagten und Ungesagten umgegangen wird und wie sie das Selbst und die Frage nach der Herkunft prägen, sind die leitenden Fragen dieser wunderbaren essayistischen Texte, die gleichzeitig ein Jahrhundert europäischer Geschichte erzählen.

Ivna Žic, geboren 1986 in Zagreb, wuchs in Basel und Zürich auf. Sie studierte Theaterwissenschaften und Regie in Giessen und Hamburg und inszenierte u.a. Nora. Ihr bei Matthes & Seitz Berlin erschienener Debütroman Die Nachkommende wurde sowohl für den Schweizer wie auch den Österreichischen Buchpreis nominiert und erhielt 2020 den Anna Seghers-Preis.

Vorverkauf
Buchhandlung Kronengasse, Aarau
062 824 18 44, www.kronengasse.ch
Eintritt 20 Franken, Mitglieder, Studierende, Lernende 15 Franken

Tageskasse ab 10:30 Uhr

Der Anlass wird unterstützt von Delinat Weine

25. Februar – Hommage an Virgilio Masciadri

Sonntag, 25. Februar 2024 11 Uhr
Stadtmuseum, Aarau

Cornelia Masciadri, Pirmin Meier –
«Hommage an Virgilio Masciadri
»

2024 ist es zehn Jahre her, dass Virgilio Masciadri im Alter von nur 51 Jahren verstorben ist. In seinem Nachlass stiess seine Schwester Cornelia Masciadri Strebel auf vier schwer lesbare handschriftliche Hefte: eine unvollendete Erzählung. Die Mutter des Autors hat den Text entziffert.
Bei diesem Textfragment handelt es sich um «Lotario», die abenteuerliche Lebensgeschichte eines jungen Helden, der sich Ende des 15. Jahrhunderts auf den Weg vom Livinental (heute Leventina) zum Bischofssitz in Augsburg macht. Das historisch-märchenhafte Heldenepos entzieht sich literarischen Normen, ist auf antiken griechischen und lateinischen Mythen aufgebaut, halb erfunden und halb autobiografisch geprägt. Eine beglückende Entdeckung, die Virgilio Masciadris Meisterschaft und seine heitere Italianità noch einmal aufleben lassen.

Die Lesung wird von Jakob Schildhauer (Blockflöte) und Nathalie Laesser Zweifel (Spinett) musikalisch umrahmt.

Der Aargauer Virgilio Masciadri (1963–2014) studierte Griechisch, Latein und Mittellateinische Philologie. Er lehrte an der Universität Zürich und an Kantonsschulen in Aarau und Zürich. 1993 trat er in die Redaktion der Literaturzeitschrift «orte» ein, die er ab 2013 herausgab. Gleichzeitig übernahm er den orte-Verlag. Er war Poet, Autor, Übersetzer, Literaturvermittler, publizierte Lyrikbände, Musiktheatertexte, Kriminalromane. 2017 erschien posthum der Gedichtband «Allee ohne Laub».

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Buchhandlung Kronengasse, Aarau
062 824 18 44, www.kronengasse.ch
Eintritt 20 Franken, Mitglieder, Studierende, Lernende 15 Franken

Tageskasse ab 10:30 Uhr

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14. Januar – Charlotte Gneuss

Sonntag, 14. Januar 2024 11 Uhr
Pestalozzischulhaus, Aarau

© Alena Schmick

Charlotte Gneuß liest aus «Gittersee»

1976, im Dresdner Vorort Gittersee: Karin ist 16, hütet ihre kleine Schwester und hilft der renitenten Grossmutter im Haushalt. Karins Vater verzweifelt an der Reparatur seines Škodas und ihre Mutter würde am liebsten ein anderes Leben führen. Aufgehoben fühlt sich Karin bei ihrer Freundin Marie, dem einzigen Mädchen in der Klasse, das später nicht etwas machen, sondern etwas werden will: die erste Frau auf dem Mond. Und Karin ist verliebt: in ihren Freund Paul, der gerne Künstler wäre, aber im Schacht arbeitet. Als Paul zu einem Ausflug aufbricht und nicht mehr zurückkommt, stehen eines Nachts zwei Uniformierte vor der Tür, und Karins Welt gerät aus den Fugen.
In ihrem eindringlichen Debütroman erzählt Charlotte Gneuß von der DDR, dieser Realität und Utopie, in der ihre Eltern aufwuchsen und die es heute nicht mehr gibt

Charlotte Gneuß, 1992 in Ludwigsburg geboren, studierte Soziale Arbeit in Dresden, literarisches Schreiben in Leipzig und szenisches Schreiben in Berlin. Sie veröffentlicht in Literaturmagazinen, ist Gastautorin von ZEIT Online und Herausgeberin der Anthologie «Glückwunsch» (Hanser Berlin 2023). Ihr Debütroman «Gittersee» (S. Fischer 2023) stand auf der Longlist für den Deutschen Buchpreis und wurde mit dem aspekte-Literaturpreis sowie dem Literaturpreis der Jürgen Ponto-Stiftung ausgezeichnet.

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Eintritt 20 Franken, Mitglieder, Studierende, Lernende 15 Franken

Tageskasse ab 10:30 Uhr

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14. Dezember – Eva Seck

14. Dezember 2023, 18:30 Uhr
Aargauer Kunsthaus, Aarau

©Hitzigraphy

Eva Seck liest aus «versickerungen»

In ihrem zweiten Buch «versickerungen» (die Brotsuppe 2022) kreist das Ich in den Gedichten um Fragen nach der Herkunft und Identität, des Frau- und Mutterseins und erzählt von Eltern und der Vererbbarkeit ihrer Erfahrungen auf die Kinder. Die Autorin schreibt von Menschen, die nichts zu sagen haben in unserer Gesellschaft. In den Prosatexten setzt sich die Ich-Erzählerin mit Zugehörigkeit und Solidarität, Verlust und Verwandlung auseinander und sucht nach einem Platz in der Welt.

«Eva Secks Gedichte schaffen das Schwierigste: einerseits grosse Intimität und Innigkeit, sie sind nie abstrakt, nie unpersönlich, stets durchflutet von Leben und Wärme. Da trägt jemand auf schönste Weise das Herz auf der Zunge. Gleichzeitig weisen sie jederzeit über den Moment hinaus, geben uns Sprache für Dinge, die uns bisher sprachlos machten, und zeichnen uns Räume vor, wo bisher Leere war.» (Aus der Jury-Begründung des Aargauer Kuratoriums)

Eva Seck ist 1985 geboren und lebt in Basel. Sie studierte am Schweizerischen Literaturinstitut in Biel, Literatur an der Hochschule der Künste in Bern und an der Universität Lausanne. 2012 erhielt sie ein Atelierstipendium des Aargauer Kuratoriums in Berlin. Immer wieder arbeitet sie auch mit bildenden Künstlern und Musikern zusammen. Ihr erster Gedichtband «sommer oder wie sagt man» erschien 2015 im Wolfbach Verlag.

Eintrittspreis 10 Franken

26. Oktober – Alexandra Stahl

26. Oktober 2023, 19:30 Uhr
Stadtbibliothek, Graben 15, Aarau

© Philipp Laage

Alexandra Stahl liest aus «Wenn, dann trifft es uns beide»

Alexandra Stahls Erzählband «Wenn, dann trifft es uns beide» versammelt zwölf Geschichten über ein Gefühl, das Liebe sein könnte, wäre es nicht dermassen vergeblich oder schon wieder egal oder so wahnsinnig anstrengend. Zwölf Geschichten über Menschen, die vielleicht zwei Bildschirme haben, aber immer noch nur ein Gehirn. Und ein Herz.

Es sind Geschichten von heute an Orten von heute: schräg und schnell, böse und berührend. Sie spielen im Altenheim oder beim Tierarzt, unter dem irischen Heizpilz oder im slowenischen Biergarten, während der Theaterprobe oder nach dem dritten Negroni. Es sind Geschichten aus einer Welt, in der selbst Katzen Stimmungsaufheller kriegen. Oder Hunde John Belushi heissen.

Alexandra Stahl, 1986 geboren, lebt als freie Schriftstellerin und Journalistin in Berlin. Sie hat Amerikanistik, Englische Literaturwissenschaft und Geschichte in Würzburg studiert und danach bei der Deutschen Presse-Agentur gearbeitet. Für ihr literarisches Schaffen erhielt sie zahlreiche Stipendien, u. a. war sie Stadtschreiberin in der Europäischen Kulturhauptstadt Rijeka. 2021 erschien bei Jung und Jung ihr Debütroman «Männer ohne Möbel».

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Eintritt 20 Franken, Mitglieder, Studierende, Lernende 15 Franken

Abendkasse ab 19 Uhr

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4. August – Aarauer Kurzgeschichten

4. August 2023, 18:00 Uhr
Bei der Kantonsbibliothek, Aarau

Andrey Fedorchenko, Michel Mettler, Madeleine Rey und Mirjam Richner lesen aus «Aarauer Kurzgeschichten»

Die «Aarauer Kurzgeschichten» machen Aarau zum literarischen Schauplatz: 25 Autor:innen mit biografischem Bezug zur Stadt erzählen von Fabelwesen in der Halde und Dinosauriern in der Igelweid, Nachbarschaftsstreiten am Hungerberg und Verfolgungsjagden im Gönhardwald, Sowjetstil an der Bahnhofstrasse, Trauergästen im Rosengarten und Randständigen, die in den Möbelhäusern der Vororte Bürostühle probesitzen. Die Beiträge sind poetisch und politisch, humorvoll und melancholisch, spannungsgeladen und historisch informiert, sie beleuchten Vertrautes und verwandeln es in Fantastisches. Der Band (Kulturbuchverlag Herausgeber 2022) zeigt Aarau als eine kleine Stadt mit grosser Vorstellungskraft und feiert das Erzählen als jene universale Gabe, die sich am Lokalen entfacht: Es schläft ein Lied in allen Gassen und trägt weit über die Giebel hinaus.

Der Illustrator, Kunstpädagoge und Essayist Andrey Fedorchenko lebte in Minsk, bevor er 2003 nach Aarau kam; seinen Text übersetzte Madeleine Rey, Slawistin und Redakteurin des früheren Aargauer Kulturmagazins JULI. Michel Mettler, geboren in Aarau, wurde mit seinem Roman «Die Spange» bekannt und lebt als Autor, Lektor und Herausgeber in Klingnau. Mirjam Richner, aufgewachsen in Unterentfelden, veröffentlichte bisher fünf Prosa- und Lyrikbände und nahm 2012 am Ingeborg-Bachmann-Preis teil.

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Eintritt 20 Franken, Mitglieder, Schüler/innen, Lernende 15 Franken

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24. Mai – Friederike Kretzen

24. Mai 2023, 19:30 Uhr
Kantonsbibliothek, Aarau

Copyright Ute Schendel

Friederike Kretzen liest aus «Bild vom Bild vom grossen Mond»

Als Kind kann die Erzählerin im Roman «Bild vom Bild vom grossen Mond» in die weite Welt reisen, zum Mond fliegen, im Küchenschrank ihrer Grossmutter, der sich in ein Schiff verwandeln lässt und sie in ihrer Fantasie über die Weltmeere trägt. Als Erwachsene fährt sie nach Indien, in den Iran – nach Teheran, wo die Taxifahrer nicht einsam in der Stadt herumfahren, sondern gemeinsam die Routen besprechen, rätseln, wo die Touristen hinwollen. Auch sonst ist vieles fremd, aber doch gleich – Friederike Kretzen nimmt uns in ihrem «Roman einer Reise» mit nach Persien, wo alte Freunde sich wieder begegnen, surreale Momente sich mit Erinnerungen mischen und Foucault und Lévi-Strauss aufeinandertreffen. Poetisch erzählt die Autorin von ihren Reisen und lässt dabei Raum und Zeit sowie Vergangenheit und Gegenwart, Wirklichkeit und Fantasie miteinander verweben.

Friederike Kretzen wurde 1956 in Leverkusen geboren. Sie studierte Soziologie, Ethnologie und Politikwissenschaften und arbeitete danach als Dramaturgin am Residenz-Theater in München. Sie ist heute als freie Autorin sowie als Dozentin, Literaturkritikerin und Essayistin tätig und lebt in Basel. Sie wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, unter anderem mit dem Schweizer Literaturpreis 2018

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27. April – Ueli Jaeggi

27. April 2023, 19:30 Uhr
Kantonsbibliothek, Aarau

© Keystone SDA / Robert Walser-Stiftung Bern
© Björn Jensen

Ueli Jäggi liest aus Carl Seelig «Briefwechsel»

Der Zürcher Schriftsteller und Journalist Carl Seelig (1894–1962) ist als Vormund Robert Walsers bekannt: Er rettete den verstummten Dichter vor dem Vergessen und schrieb das Buch «Wanderungen mit Robert Walser». Seeligs Engagement umfasste jedoch weit mehr: Als Mäzen und Mentor, Rezensent und Vermittler unterstützte er zahlreiche Schreibende, insbesondere zur Zeit des Exils ab 1933. Seine «Briefwechsel» (Suhrkamp 2022) fächern das Spektrum dieses Einsatzes auf. Joseph Roth klagt ihm seine Verzweiflung in der Emigration, Lisa Walser berät mit ihm, wie ihrem Bruder in der Psychiatrie zu helfen sei, Erika Burkart fasst dank seinen Spenden den Mut zu ihrem ersten Roman. Carl Seelig, so zeigt der von den Aargauer Autoren und Germanisten Pino Dietiker und Lukas Gloor herausgegebene Band, ist eine zentrale Randfigur der Literaturgeschichte.

Ueli Jäggi, geboren 1954 in Olten, besuchte nach einem Studium der Germanistik, Romanistik und Geschichte die Schauspiel-Akademie in Zürich. Er trat u. a. am Theater Basel, am Schauspielhaus Zürich und an der Volksbühne Berlin auf, oft in Inszenierungen Christoph Marthalers. Auch in Filmen wie «Sennentuntschi» und «Zwingli» sowie der SRF-Serie «Wilder» wirkte er mit. 2001 wurde er zum Schauspieler des Jahres gewählt, 2004 und 2007 erhielt er den Deutschen Hörbuchpreis.

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Der Anlass wird unterstützt von Delinat Weine