16. September – Büchnerpreisträger Lukas Bärfuss

Mittwoch, 16. September 2020 – 19.30 Uhr
Kantonsbibliothek Aarau

Lukas Bärfuss Litearische AarauMalinois – Erzählungen

In seinem ersten Erzählband zeichnet Lukas Bärfuss eine irritierende Kartographie der Passionen.

Die Fluchtpunkte in den Erzählungen sind die Liebe und das Begehren. Objekt der Obsession kann dabei der Schwager sein, in den sich ein Mann verliebt. Oder die eigene, längst verstorbene Mutter, nach der sich ein Dramatiker sehnt und um die er trauert. Aber nicht nur Menschen können im Zentrum der Begierde stehen: So vergräbt einer der Protagonisten eine Alfa Romeo Giulia in seinem Garten.

Ein weiteres Verbindendes dieser im Laufe von zwanzig Jahren entstandenen Erzählungen ist der immer wieder einfallende Zufall, die Willkür des Lebens, die das Leben von einem Moment auf den anderen plötzlich ändert. In zugleich sinnlicher als auch analytischer Sprache erzählt Lukas Bärfuss von Menschen, die aus den Routinen des Alltags herausgerissen werden und spürt dabei den Fragen nach, wie wir uns begegnen und nach welchen Vorlagen wir die Geschichten unserer Leidenschaften entwerfen.

 

Lukas Bärfuss, aus Thun, lebt als Dramatiker und Romancier, Essayist in Zürich und wurde im vergangenen Jahr mit dem Georg-Büchner-Preis ausgezeichnet.

26 Theaterstücke, drei Romane, zwei Essaybände, Erzählungen, Hörspiele, Reden, Artikel hat er verfasst – seine Produktivität, so die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung, die ihm den Büchnerpreis verlieh, komme nicht von ungefähr. Das Schreiben sei ihm Instrument, die Welt zu greifen, ihre Zusammenhänge zu erkennen, Orientierung zu finden – vielleicht dadurch auch Halt. Seine Stücke werden weltweit gespielt, seine Romane sind in etwa zwanzig Sprachen übersetzt.

Für sein Werk wurde unter anderm mit folgenden Preisen ausgezeichnet.

  • Schillerpreis der Schweizerischen Schillerstiftung (2009)
  • Schweizer Buchpreis (2014)
  • Georg-Büchner-Preis (2019)